Zu einem perfekten Garten gehört ein gesunder und robuster Rasen. Allerdings dauert es oft nicht lange, bis der Rasen verfilzt oder das saftige Grün durch braune Stellen verunstaltet ist. Mit ein bisschen Hintergrundwissen rund um das Thema Rasenpflege könnt Ihr aber dennoch einen schönen Rasen hochziehen, der danach auch betreten und genutzt werden darf. Abhängig von der Jahreszeit sollten bestimmte Arbeiten, vom Mähen und Trimmen über das Vertikutieren bis zum Düngen und Bewässern, durchgeführt werden.
In diesem Artikel geben wir Euch fünf zentrale Ratschläge, die Ihr bei der Pflege Eures Rasens unbedingt beachten solltet. Dabei gehen wir zunächst einmal detailliert auf die Planung der Rasenpflege ein. Anschließend stellen wir Informationen zur korrekten Durchführung der Arbeiten bereit.
1. Die Rasenpflege richtig planen
Pflegearbeiten im Winter und Frühjahr
Von November bis Januar fallen keine klassischen Pflegearbeiten an. Die Zeit könnt Ihr aber dennoch sinnvoll nutzen, bspw. um die Gartengeräte, z.B. Rasenmäher oder Rasentrimmer, zu warten und in Schuss zu bringen. Im Februar werden dann Laub sowie Zweige und Äste vom Rasen entfernt. Um den Rasen zu schonen, sollte dies aber erst nach dem letzten Schneefall geschehen. Im März könnt Ihr dann mit der Rasenpflege beginnen. Klassischerweise führt man zum Anfang der Saison PH-Tests durch, schneidet den Rasen, vertikutiert und düngt ihn (idealerweise mit Langzeitdünger).
Im April, Mai und Juni ist die Rasenpflege aufwendiger. Die warmen Temperaturen lassen den Rasen sprießen und ggf. auch den Boden austrocknen. Daher sollte man den Rasen dann zweimal pro Woche mähen und regelmäßig wässern. Außerdem sollte man auftretende kahle Stellen reparieren. Hierfür entfernt man zunächst die Rasen- und Wurzelresten, danach schüttet man Blumenerde auf und sät nach. Anschließend erfolgt die Düngung und Bewässerung der ausgebesserten Rasenfläche.
Rasenpflege im Sommer und Herbst
In den heißen Sommermonaten (Juli – September) darf Euer Rasen eine Länge von etwa 4 cm nicht überschreiten. So kann er nämlich die Hitze am besten aushalten. Eine regelmäßige Bewässerung ist ebenso sehr wichtig, da der Rasen sonst potentiell austrocknet. Idealerweise wässert Ihr den Rasen sowohl morgens als auch abends. Spätestens im Juli sollte man den Rasen dann nochmals mit Langzeitdünger düngen. Im August erfolgt die erstmalige Lüftung des Rasens.
Im frühen Herbst, d.h. im September und Oktober, könnt Ihr den Rasen dann wieder auf den kommenden Winter vorbereiten. Zum einen wird die Rasenfläche von Laub und Ästen befreit. Zum anderen wird der Rasen vertikutiert und gelüftet, so dass er auch im Winter Feuchtigkeit aufnimmt. Im Frühherbst sind auch notwendige Reparatur- oder Ausbesserungsarbeiten durchzuführen. Der letzte Rasenschnitt sollte dann spätestens zu Beginn des Novembers erfolgen.
2. Den Rasen regelmäßig bewässern
Die korrekte Bewässerung ist das A und O der Rasenpflege. Gerade in den Sommermonaten können Rasenflächen nämlich schnell austrocknen oder sogar verbrennen. Dies kann allerdings relativ leicht vermieden werden, indem Ihr bei der Bewässerung auf den idealen Zeitpunkt, eine gewisse Regelmäßigkeit und den Einsatz des richtigen Gerätes achtet.
Zeitpunkt und Häufigkeit
Auf keinen Fall solltet Ihr Euren Rasen in den Sonnenstunden bewässern, da die Sonnenstrahlen die mit Wasser bedeckten Grashalme leicht verbrennen können. Früh am Morgen oder spät abends sind daher die besten Zeiten, um die Bewässerungsarbeiten zu erledigen. An kühlen, bewölkten Tagen dürft Ihr den Rasen auch ausnahmsweise tagsüber wässern, da das Risiko der Verbrennung dann natürlich viel geringer ist.
Bewässert man den Rasen richtig, reicht es aus, diese Arbeit ein- bis maximal zweimal pro Woche durchzuführen. Die goldene Regel für die Rasenbewässerung lautet „10 Liter pro Quadratmeter Rasenfläche“. Wichtig ist, dass das Wasser bis zu 10 cm tief absacken kann. Dies sorgt nämlich dafür, dass die Graswurzeln sich nicht zu dicht an der Oberfläche zurückbilden und verwurzeln. Ein Rasen mit tiefen Wurzeln gilt grundsätzlich als widerstandsfähiger und belastbarer.
Auswahl des Bewässerungssystems
Da die besten Zeitpunkte für die Bewässerung des Rasens früh und spät am Tag sind, macht es Sinn, über die Anschaffung eines automatisierten Bewässerungssystems nachzudenken. Je nach Größe des Gartens könnt Ihr aus einem großen Angebot von mobilen Beregnungsgeräten, fixierten Rasensprengern, Bewässerungscomputern und programmierbaren Vielflächenregnern auswählen.
3. Den Rasen ordnungsgemäß düngen
Täglich werden dem Rasen wichtige Nährstoffe entzogen. Zum einen durch natürliche Umwelteinflüsse. Zum anderen geschieht dies bei der Bearbeitung des Rasens, z.B. beim mähen oder trimmen. Durch das Düngen werden dem Rasen die verlorenen Nährstoffe wieder zurückgeführt. Beim Rasen düngen sind, ebenso wie bei der Rasenbewässerung, der Zeitpunkt und die Häufigkeit entscheidend. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist die Auswahl des passenden Düngemittels.
Planung der Düngung
Zum ersten Mal im Jahr wird der Rasen gegen Ende März oder Anfang April gedüngt. Das Düngemittel, idealerweise ein Langzeitdünger mit einer Wirkungszeit von etwa 100 Tagen, sollte man dabei gleichmäßig auf dem Rasen verteilen. Spätestens drei Monate nach dem ersten Düngen, d.h. im Juni oder Juli, wiederholt man den Prozess, am besten nochmals unter Verwendung eines Langzeitdüngers. Das letzte Düngen erfolgt dann im Herbst, wenn sich der Rasen bereits auf die kalte Winterperiode vorbereitet.. Bei der Auswahl des Düngers für den Herbst ist darauf zu achten, dass der Dünger einen hohen Kaliumgehalt hat, da Kalium die Zellen stabilisiert und dadurch die Frostanfälligkeit sinkt.
Auswahl des Düngemittels
Die Auswahl des passenden Düngemittels ist ebenso ein wesentlicher Bestandteil der Rasenpflege. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen organischem und mineralischem Dünger. Organische Dünger basieren auf pflanzlicher oder tierischer Basis und erhielten daher auch den Namen “Biodünger”. Die Herstellung mineralischer Dünger erfolgt dahingegen künstlich. Deshalb bezeichnet man sie auch als Kunstdünger. Darüber hinaus existieren Hybridformen, d.h. Kombinationen beider Ausprägungen. Alle Dünger, egal ob organisch oder mineralisch, beinhalten die vom Rasen benötigten Nährstoffe. Die Verteilung der Nährstoffe ist von Dünger zu Dünger unterschiedlich. Die folgende Auflistung bietet einen knappen Überblick der wichtigsten Elemente:
- Kalium: fördert die allgemeine Widerstandsfähigkeit
- Magnesium: in kleinen Mengen für saftiges Grün
- Phosphat: fördert die Verwurzelung
- Stickstoff: für ein kräftiges, schnelles Wachstum
- Eisen: in kleinen Mengen für ein saftiges Grün
4. Den Rasen mähen und trimmen
Ein regelmäßig geschnittener Rasen wächst kräftiger, schneller und dichter. Bereits zu Beginn des Frühjahres, d.h. in den Monaten März und April, solltet Ihr den Rasen mindestens einmal pro Woche schneiden. Im Mai und Juni solltet Ihr dann sogar zweimal in der Woche mähen und/ oder trimmen.
In den Sommermonaten ist darauf zu achten, dass Ihr den Rasen nicht bei zu großer Hitze schneidet, da er dann schnell vertrocknen oder gar verbrennen kann. Der letzte Schnitt des Jahres sollte gegen Ende Oktober oder Anfang November erfolgen.
Die Optimale Schnittlänge liegt zwischen 3 und 4 cm. Sind die Grashalme kürzer als 3 cm, besteht die Gefahr, dass sie schnell austrocknen. Sind die Grashalme länger als 4 cm, wird das Wachstum nicht angeregt, was wiederum die Unkraut- und Moosbildung fördert. Man sollte auch nie mehr als ein Drittel der Rasenlänge auf einmal abschneiden, da dies die Photosynthese negativ beeinträchtigen kann. Übrigens: Wer auf einen ganz besonders gepflegten und akkuraten Rasen Wert legt, der sollte ggf. über die Anschaffung eines Akku-Spindelmähers nachdenken.
Für die Bearbeitung von unebenem Gelände ebenso wie für das Schneiden der Rasenkanten lohnt sich zudem die Hinzunahme eines Rasentrimmers. Mit diesem könnt Ihr Bereiche bearbeiten, die man mit einem Rasenmäher nicht erreichen kann, z.B. unter Bänken oder niedrigen Bäumen und Hecken.
5. Den Rasen vertikutieren, nachsäen und lüften
Auch ein gut gepflegter Rasen kann verfilzen, vermoosen oder sich eine Rasenkrankheit einfangen. Den Graswurzeln werden dann wichtige Nährstoffe vorenthalten, was wiederum ein gesundes Rasenwachstum behindert. Daher solltet Ihr Euren Rasen mindestens einmal im Jahr vertikutieren. Der ideale Zeitpunkt dafür ist das späte Frühjahr, da zu dieser Zeit kein Nachtfrost mehr einsetzen kann und außerdem das Wachstum schon begonnen hat.
Vor dem Vertikutieren sollte man die Rasenfläche entlauben und mähen. Wie bereits weiter oben erwähnt, ist eine Rasenlänge zwischen 3 und 4 cm ideal. Damit der Rasenfilz gänzlich verschwindet, solltet Ihr den Rasen einmal durchgehend quer und einmal durchgehend längs vertikutieren. Danach wird der Rasen gedüngt. Bei der Auswahl des Düngemittels nach dem Vertikutieren solltet Ihr auf einen hohen Phosphatanteil achten, da dieser eine schnelle Verwurzelung unterstützt.
Nach dem ersten Vertikutieren im März oder April ist außerdem der ideale Zeitpunkt, um Rasen nachzusäen. Der Boden ist durch das Vertikutieren aufgerissen und bietet den Samen dadurch genügend Haft und Sauerstoff, um sich zu entwickeln. Nach dem Säen sollte man die Rasenfläche unbedingt ausreichend bewässern.
Im späten Sommer oder zu Beginn des Herbsts solltet Ihr Euren Rasen noch lüften. Im Unterschied zum Vertikutieren wird der Rasen beim Lüften nur minimal beschädigt. Während beim Vertikutieren die Messer bis zu 3 cm in die Erde gestoßen werden, wird die Rasenfläche beim Lüften nur angerissen. Daher kann die Belüftung des Rasens auch mehrmals im Jahr, z.B. alle zwei Monate, erfolgen. Wie beim Vertikutieren sollte man den Rasen auch vor dem Lüften auf 3-4 cm Länge stutzen. Nach dem Lüften wird der Rasen gedüngt (idealerweise wieder mit einem Düngemittel mit hohem Phosphatgehalt) und gewässert.