Lithium-Ionen Akkus richtig lagern

lithium-ionen-akkus-lagern-schrank Ob Rasenmäher oder Heckenschere – Gartengeräte kommen meist nur saisonal zum Einsatz. Daher stellt sich die Frage, wie der Akku die mitunter langen Einsatzpausen gut übersteht. Grundsätzlich stellen Lithium-Ionen Akkus beim Lagern wegen ihrer komplexen Technologie und chemischen Zusammensetzung recht hohe Ansprüche. Erfolgt die Lagerung unsachgemäß, kann das die Leistungsfähigkeit dauerhaft einschränken, die Batterie zerstören oder zu Kurzschlüssen führen. Im Folgenden erfahrt Ihr, wie Ihr moderne Lithium-Ionen Akkus richtig lagern könnt.

Besonderheiten von Lithium-Ionen-Akkus

Lithium-Ionen Akkus sind Stromspeicher, die erst seit den 1990er-Jahren praktisch zum Einsatz kommen. Die Lithium-Ionen bewegen sich in einem Elektrolyten zwischen den Elektroden – beim Energieverbrauch und beim Laden jeweils in entgegengesetzter Richtung. Der größte Vorteil dieser Batterien ist ihre hohe Energiedichte, die vielfältige Anwendungen bei geringem Platzbedarf ermöglicht. Gleichzeitig tritt bei Lithium-Ionen Akkus der, bei älteren Akku-Typen gefürchtete, Memory-Effekt nicht auf. Zudem beträgt die Selbstentladung bei Lithium-Ionen Batterien nur wenige Prozent pro Monat.

Allerdings sind Akkus auf Lithium-Ionen Basis ziemlich empfindlich. Tiefentladung oder Überspannung führen im Akku oft zu irreparablen Schäden. Außerdem kann es dabei wegen des sehr reaktionsfreudigen Lithiums zu Kurzschluss und Brand kommen. Solche Risiken bestehen auch bei Hitze und Kälte, stärkeren Stößen, mechanischen Beschädigungen oder auch bei Feuchtigkeit. Wollt Ihr einen solchen Akku lagern, sind all diese Punkte zu beachten.

Der richtige Ladezustand

Der Ladezustand spielt bei der Lagerung von Lithium-Ionen Akkus eine wichtige Rolle. Er sollte etwa zwischen 40 und 70 Prozent liegen. Ein höherer Wert lässt die Batterie schneller altern. Ist der Akku hingegen weniger stark aufgeladen, steigt die Gefahr der unbedingt zu vermeidenden Tiefentladung. Genaue Angaben zum richtigen Ladezustand liefert in der Regel der Hersteller in der Bedienungsanleitung oder in Produktdatenblättern.

Wegen ihrer geringen Selbstentladung überstehen Lithium-Ionen Akkus, die vor der Lagerung einen mittleren Ladezustand aufweisen, normalerweise auch längere Lagerzeiten unbeschadet. Dennoch solltet Ihr den aktuellen Status ungefähr halbjährlich überprüfen und den Ladezustand bei Bedarf durch Nachladen wieder in den mittleren Bereich bringen. Da akkubetriebene Verbraucher oft auch im ausgeschalteten Zustand eine kleine Menge an Energie benötigen, solltet Ihr die Akkus beim Lagern aus dem Gerät herausnehmen. Auf diese Weise könnt Ihr ggf. auch das Gartenwerkzeug, wie z.B. Rasenmäher oder Rasentrimmer, an einem separaten Ort unterbringen.

Die passenden Lagerbedingungen

Grundsätzlich solltet Ihr Lithium-Ionen Akkus kühl und trocken lagern. Temperaturen von etwa 10 bis 20 Grad schonen die Batterien und schützen sie zugleich vor thermischen Belastungen. Gute Lagerbedingungen bieten daher oft der Keller oder auch eine isolierte Garage. Vor Frost, Hitze und direkter Sonneneinstrahlung muss ein Lithium-Ionen Akku wegen der Gefahren von Beschädigungen, Kurzschlüssen und Bränden geschützt werden. Orte, wie z.B. das Auto oder das Gartenhaus, eignen sich daher nicht für die Lagerung. Auch Plätze am Fenster oder in der Nähe von Wärmequellen bzw. brennbaren Gegenständen sind zu vermeiden. Das gilt genauso für Bereiche, in denen Feuchtigkeit oder gar Nässe auftreten kann.

Wichtig ist auch, dass der Akku beim Lagern vor Stößen und mechanischen Beschädigungen ebenso wie vor dem Zugriff durch Kinder oder Tiere geschützt ist. Weist er bereits Schäden auf, ist der Akku nicht mehr lagerfähig. Stattdessen muss er dann umgehend ordnungsgemäß entsorgt werden. Während sich diese Informationen allgemein auf Lithium-Ionen Akkus beziehen, findet Ihr bei den Herstellern meist auch Informationen zu den Lagerbedingungen für bestimmte Akku-Modelle.

Weitere Lagermöglichkeiten für Lithium-Ionen Akkus

Die mit der Bauweise von Lithium-Ionen Batterien einhergehenden Risiken lassen sich, über die Wahl der richtigen Lagerbedingungen und Sicherstellung des korrekten Ladezustandes, stark begrenzen. Wer das Restrisiko weiter senken möchte, findet am Markt verschiedene Speziallösungen für die Lagerung von Lithium-Ionen Akkus.

So gibt es etwa, zum Schutz vor Brandausbreitung konzipierte, Akku-Boxen aus Metall oder Kunststoff, in denen häufig mehrere Akkupacks gelagert werden können. Sie verwenden unterschiedliche Füllmaterialien, die beispielsweise das Feuer hemmen oder thermisch isolierend wirken. Solche Boxen kommen hauptsächlich bei E-Bike Akkus zum Einsatz, sind aber auch für Lithium-Ionen Batterien für Werkzeuge und Gartengeräte (Rasenmäher, Rasentrimmer, Heckenscheren, Laubbläser, Laubsauger, etc.) erhältlich. Hauptsächlich auf gewerbliche Anwender zielen Akku-Schränke in unterschiedlichsten Größen und Ausstattungen ab. Neben reinen Lagerschränken sind hier auch Ladeschränke mit Steckdosen erhältlich, welche auch beim Laden der Akkus eine Schutzfunktion erfüllen.

Lagerung anderer Akkutypen

Obwohl immer mehr Anwendungen auf Lithium-Ionen Akkus setzen, finden sich auch noch andere Akku-Typen – hauptsächlich Nickel-Metall-Hybrid Akkus (NiMH) oder Blei-Batterien. Wollt Ihr diese Akkus richtig lagern, solltet Ihr sie ebenfalls vor Frost und Wärme schützen und zur Vermeidung einer Tiefentladung regelmäßig nachladen. Während sich bei Blei-Akkus eine Lagertemperatur von ungefähr 10 Grad empfiehlt, sind bei NiMH-Akkus Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad gut geeignet.

Herkömmliche NiMH-Batterien weisen, mit teilweise über 20 Prozent, eine deutlich höhere, monatliche Selbstentladung auf als Lithium-Ionen Akkus. Die Selbstentladung erreicht auch bei einigen Blei-Akkus 10 Prozent pro Monat. Beide Akku-Typen solltet Ihr daher vor der Lagerung aufladen – Blei-Batterien möglichst vollständig und NiMH-Batterien mindestens auf 40 Prozent ihrer Kapazität. Zudem sind die zeitlichen Abstände, nach denen sich eine Kontrolle des Ladezustands und ein Nachladen empfiehlt, bei diesen Akku-Typen kürzer als bei Lithium-Ionen Batterien. Eine Ausnahme bilden spezielle NiMH-Akkus mit geringer Selbstentladung (LSD-NiMH). Wie bei den Lithium-Ionen Akkus liefern Euch die Hersteller meist wichtige Hinweise zur richtigen Lagerung eines bestimmten Batterie-Modells.