Schutz für Igel & Co. beim Einsatz von Mährobotern

maehroboter-mit-igelschutz Mähroboter können gefährlich für Igel und für andere Tiere sein. Daher steht das Thema Igelschutz auch immer wieder im Fokus. Igel sind vor allem in Gefahr, wenn Mähroboter nachts ihre Runden drehen. Aber auch für andere kleine Lebewesen, primär Insekten, können Mähroboter gefährlich werden. Wieso aber ist der Igel besonders gefährdet und welche vorbeugenden Maßnahmen können wir treffen? Gibt es Mähroboter mit Igelschutz? Wie können wir den Insekten helfen? Um diese Fragen geht es in diesem Artikel.

Warum sind Igel besonders gefährdet?

Tierschützer stehen Mährobotern meist kritisch gegenüber, da Igel von diesen Geräten sehr häufig verletzt werden. Dabei könnten die meisten Zwischenfälle mit Igeln vermieden werden. Die besondere Gefährdung von Igeln hängt mit ihrer Lebensweise und ihrem Lebensraum zusammen. Als nachtaktive Tiere sind sie in der Dämmerung und in der Nacht auf Futtersuche unterwegs, oftmals auch in unseren Gärten. In Sträuchern, Hecken ebenso wie in langem Gras fühlen sie sich wohl. Hier suchen sie nach Insekten, Insektenlarven, Spinnen und Schnecken. Im Frühling und Herbst sind hungrige Tiere sogar auch manchmal tagsüber anzutreffen.

Fühlt sich ein Igel bedroht, rollt er sich zusammen und versucht sich mit seinen Stacheln zu schützen. Vor einem herannahenden Mähroboter flieht er also nicht, sondern bleibt starr sitzen. Bei mangelhaften Sensoren des Mähroboters hat der Igel somit keine Chance. Auch wenn viele Mähroboterhersteller angeben, dass ihre Geräte Igel erkennen können, landen jährlich viele durch Mähroboter verletzte Igel und andere Tiere in Wildtierauffangstationen. Grund genug, diese Problematik im eigenen Garten zu berücksichtigen.

Vorbeugende Maßnahmen zum Igelschutz

Kein Mähen in der Nacht: Die wirksamste Methode, Igel und andere nachtaktive Kleintiere vor Verletzungen durch Mähroboter zu schützen, besteht darin, in der Dämmerung und nachts nicht zu mähen. Dies wird auch von allen Tierschützern empfohlen. Der beste Igelschutz ist ein Mähplan, der keine Fahrten in der Dämmerung oder in der Nacht beinhaltet. Einige Mähroboter von Gardena verfügen bspw. über eine sogenannte „Tageslichmähen“-Funktion, bei deren Aktivierung der Mähplan entsprechend angepasst wird.

Verwendung einer Igelschürze: Zum Schutz von Igeln könnt ihr auch eine sogenannte Igelschürze, auch Apfelschürze genannt, verwenden. Diese besteht aus einem Lochblech oder einer Kunststoffleiste, die ihr an der unteren Frontseite des Mähroboters mit doppelseitigem Klebeband befestigt oder anschraubt. Die Schürze muss die Karosserie in Richtung Boden verlängern. Ein auf diese Weise präparierter Mähroboter schützt Äpfel und Igel vor Verletzungen. Beim Kauf eines Rasenroboters solltet ihr auf eine möglichst tiefe Schürze achten. Damit ist ein Stoppen des Geräts auch bei kleinen Hindernissen gewährleistet, wie beispielsweise einem kleinen Igel.

Einsatz von Ultraschallsensoren: Eine weitere Schutzmöglichkeit sind Ultraschallsensoren. Sie erkennen vor sich befindliche Objekte, Igel und andere Kleintiere und ändern daraufhin ihre Fahrtrichtung. Bei sehr kleinen Igeln sind die Sensoren jedoch in der Regel überfordert. Leider zählen Ultraschallsensoren zudem noch nicht zur Standardausrüstung von Mährobotern.

Zusätzlicher Schutz der Messer: Bei manchen Mährobotermodellen (z.B. bei einigen Mährobotern von Einhell) wandert das Gras vor dem Schnitt durch einen Kamm. Damit werden kleine Gegenstände und Tiere von den Messern ferngehalten.

Bieten von Rückzugsmöglichkeiten: Offeriert Igeln und anderen Tieren, wie z.B. Echsen, ausreichend Rückzugsmöglichkeiten wie Hecken, Laufhaufen oder Igelhäuschen. Höherwertige Mähroboter, wie bspw. die Bosch Indego Mähroboter, erkennen Laufhaufen leicht als Hindernis.

Insektenschutz: Welchen Ausgleich zu Rasenflächen können Hobbygärtner bieten?

Ein perfekt gemähter Rasen ist für die meisten Insekten eine Ödnis, da sie dort fast keine Nahrung finden. Kein leckerer Nektar, kein Pollen, kein Blütenduft. Das regelmäßige – manchmal sogar tägliche – Schneiden eures Rasens nimmt Insekten ihre Nahrungsquelle und ihren Lebensraum weg. Zum Ausgleich müsst ihr nach Alternativen suchen.

Den fehlenden Lebensraum für Insekten könnt ihr ausgleichen, indem ihr das Gras weniger oft schneidet oder nicht den kompletten Rasen mäht. Einen Teil des Rasens könnt ihr einfach verwildern lassen. Oder wie wäre es mit einer Wildblumenwiese, die nicht nur bei Insekten gut ankommt, sondern auch das menschliche Auge erfreut? Ihr müsst ja nicht gleich den kompletten Rasen in einen Blütenteppich verwandeln. Eine Wildblumeninsel oder ein bunter Streifen genügen auch. Zusätzlich könntet ihr in anderen Bereichen eures Gartens für eine insektenfreundliche Bepflanzung sorgen. Im Idealfall sollten Insekten das ganze Jahr über Nahrung in eurem Garten finden. Auf Insektizide und chemische Unkrautvernichtungsmittel solltet ihr komplett verzichten. Als i-Tüpfelchen fehlt jetzt nur noch ein Insektenhotel.

Fazit

Als Mähroboter-Fans könnt ihr viel für den Schutz von Igeln und anderen Tieren in eurem Garten tun. Mit der Beschränkung der Mähzeiten auf die helle Tageszeit habt ihr schon den wichtigsten Schritt getan. Weiter geht’s mit diesen Maßnahmen: Weniger oft den Rasen mähen, Wildblumenwiesen anlegen und andere insektenfreundliche Bereiche einrichten. Denkt an Rückzugsmöglichkeiten für Igel und ein Insektenhotel. Beim Kauf eines Mähroboters solltet ihr außerdem prüfen, ob er mit einem Ultraschallsensor ausgerüstet ist. Auch wenn sich die Sensorik der Technik stetig verbessert: Einen 100% sicheren Mähroboter mit Igelschutz gibt es zum heutigen Zeitpunkt noch nicht.