Rasenkrankheiten erkennen und bekämpfen

rasenkrankheit-schneeschimmel Jeder Heimgärtner ist auf seinen Rasen stolz, wenn er sich mit sattem Grün wunderbar in das Gartenambiente einfügt. Damit das so bleibt, braucht der Rasen eine gute Pflege. Wird diese vernachlässigt, ist die Gefahr groß, dass mit der Zeit Verfärbungen, kahle Stellen oder auch Flecken das schöne Bild trüben. Diese Symptome sind Anzeichen für eine von zahlreichen Rasenkrankheiten. Doch keine Angst, der Rasen ist noch nicht verloren. Wir erklären Euch, wie Ihr Rasenkrankheiten erkennen und bekämpfen könnt.

Welche Rasenkrankheiten kommen am häufigsten vor?

Rasenkrankheiten gibt es in einer großen Anzahl. Umso schwieriger ist es, die Krankheit auf Anhieb zu erkennen und sie dann auch effektiv zu behandeln. In diesem Kapitel beleuchten wir für Euch die Rasenkrankheiten, die hierzulande am häufigsten vorkommen. Wir zeigen Euch außerdem, woran Ihr die jeweilige Krankheit erkennt und wie Ihr die Rasenkrankheiten bekämpfen müsst, um den Rasen von der betreffenden Krankheit zu befreien.

Rotspitzigkeit

Eine hierzulande weit und über das ganze Jahr über verbreitete Rasenkrankheit ist die Rotspitzigkeit. Ihr erkennt die Rotspitzigkeit an den vertrockneten, teils gelben Rasenpartien. Die betroffenen Gräser sind dann an ihren Spitzen rötlich verfärbt. Begünstigt wird das Ausbreiten der Rasenkrankheit Rotspitzigkeit durch eine mangelhafte Stickstoffversorgung und eine hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen zwischen etwa 15 und 22 Grad Celsius.

Mit einer gezielten Düngung kann die Krankheit allerdings gestoppt und der Pilz vertrieben werden. Wird die Krankheit früh erkannt und umgehend bekämpft, kann sich der Rasen eigenständig regenerieren und die Rasenkrankheit Rotspitzigkeit vertreiben. Ein beständiges Mähen des Rasens, ein entsprechendes Düngen, das Entfernen von Laub und eine dem Wetter entsprechende Bewässerung helfen vorbeugend, um dieser Krankheit keinen Nährboden zu bereiten.

Schneeschimmel

Die ersten Symptome der Rasenkrankheit Schneeschimmel sind kleine, wässrige Flecken, die im weiteren Verlauf bis zu einer Größe von etwa 25 bis 30 cm im Durchmesser wachsen können. In Abhängigkeit von Schnitthöhe und Witterungsbedingungen sind gelbliche, rötliche oder leicht braune Flecken im Rasen erkennbar. Oftmals bildet sich im zumeist bräunlichen Außenring ein unterschiedlich gefärbtes, watteartiges Pilzgeflecht.

Die Rasenkrankheit Schneeschimmel, die hauptsächlich vom Spätherbst bis zum Frühjahr auftritt, kann verschiedene Ursachen haben. Wechselhafte Temperaturen um den Gefrierpunkt begünstigen den Ausbruch dieser Krankheit genauso wie eine anhaltende Feuchtigkeit durch Nebel, eine insgesamt hohe Luftfeuchtigkeit wie auch die Taubildung. Zur Vorbeugung sollte mit einem rechtzeitigen Vertikutieren eine stets ausreichende Belüftung erreicht werden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass es weder zu Staunässe noch zu hoher Feuchtigkeit kommt.

Dollarflecken

Die Dollarfleckenkrankheit zeigt sich hauptsächlich in den Sommermonaten bei Temperaturen von über 25 Grad Celsius sowie in kühleren Nächten mit Taubildung. Die Rasenkrankheit Dollarflecken macht sich durch helle Flecken im Rasen bemerkbar. Ggf. haben die Flecken auch eine strohgelbe Farbe. Anfangs sind die Flecken nur wenige Zentimeter groß, im weiteren Verlauf haben die Flecken nicht selten einen Durchmesser von etwa 10 Zentimeter. Bei hoher Feuchtigkeit zeigt sich ein weißes Pilzgeflecht.

Trockenheit, Nährstoffmangel und auch die Übertagung von Sporen sind die wesentlichsten Ursachen für den Ausbruch dieser Rasenkrankheit. Zur Vorbeugung ist ein ausgewogenes Düngen des Rasens genauso wichtig wie eine gute Durchlässigkeit des Bodens. Unbedingt vermieden werden sollte Trockenstress.

Blattflecken

Die Rasenkrankheit Blattflecken zeigt sich hauptsächlich bei Temperaturen zwischen etwa 10 und 30 Grad Celsius. Ihr erkennt diese Krankheit daran, dass der Rasen von hellen, unregelmäßigen Flecken überzogen ist. An den Blättern sind außerdem braune bis rote Flecken mit hellen Stellen zu sehen. Insgesamt wirkt der Rasen gesprenkelt.

Zu den Ursachen dieser Rasenkrankheit zählen eine Schwächung des Rasens durch ungünstige Bedingungen, wie z.B. länger anhaltende Nässe, ein zu tiefer Rasenschnitt oder auch eine zu einseitige Düngung. Eine ausgewogene Düngung, eine dem Wetter entsprechende Bewässerung und ein regelmäßiges Mähen beugen dahingegen dieser Krankheit vor. Zudem ist darauf zu achten, dass der Rasenschnitt und auch das Laub zügig entfernt werden, sodass kein Rasenfilz entsteht.

Wurzelfäule

Die Rasenkrankheit Wurzelfäule greift, im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten, den Grashalm an seiner Wurzel an. Die betroffenen Grashalme sterben ab, verlieren ihren Halt und lassen sich dann leicht herausziehen. Die faulen Wurzeln zeigen sich schleimig. Ihr könnt die Krankheit in der Regel erst sehen, wenn braune Flecken im Rasen auftreten, die sich immer stärker braun verfärben.

Der Krankheitspilz befällt vor allem geschwächte Gräser. Deshalb ist vor allem frisch eingesäter sowie nachträglich gesäter Rasen gefährdet. Hohe Luft- und Bodentemperaturen im Sommer, Nährstoffmangel und auch ein sehr niedriger pH-Wert fördern die Ausbreitung dieser Krankheit. Gegensteuern könnt Ihr durch eine Reduzierung der Feuchtigkeit, einer guten Belüftung durch Vertikutieren sowie eine ausgewogenen Nährstoffversorgung per Langzeitdünger.

Schleimpilze

Die Rasenkrankheit Schleimpilze erkennt Ihr an schleimartigen Ablagerungen an den Blättern der Gräser. Die Ausbreitung erfolgt in Form von Nestern. Der Rasen vermittelt den Eindruck, als sei er von einem schlierigen Belag überzogen worden. Bei feuchtwarmer Witterung und schlechter Durchlüftung kann sich diese Krankheit schnell über eine größere Fläche hinweg ausbreiten.

Bekämpfen müsst Ihr die Krankheit nicht, denn dieser Befall verschwindet nach einigen Tagen und Wochen von selbst wieder. Zur Vorbeugung sollte der Boden durch Vertikutieren stets eine gute Durchlässigkeit haben. Auch durch das zeitnahe Entfernen von Laub und Rasenschnitt sowie eine regelmäßige Düngung könnt Ihr die Rasenkrankheit bekämpfen.

Rasenrost

Rasenrost ist eine Rasenkrankheit, die ihr an gelblich braunen, auch mitunter schwarzen Pusteln, auf den Blättern erkennt. Zudem findet Ihr gelbliche bis braune Flecken auf dem Rasen vor. Dieser Rostbefall wird durch dauerhaft warmes Wetter bei Temperaturen zwischen etwa 20 und 30 Grad Celsius sowie Nährstoff- und Wassermangel begünstigt. Durch trockenes Wetter und die regelmäßige Nutzung von Rasenmäher oder Mähroboter verschwindet der Pilz ganz von alleine wieder. Eine gute Durchlüftung und eine gleichmäßige Nährstoffzufuhr wirken vorbeugend.

Durch die richtige Pflege Rasenkrankheiten vorbeugen

Eine gewissenhafte Rasenpflege bildet den wohl wichtigsten Schutz gegen Rasenkrankheiten. Die Pflege sollte darauf hin ausgerichtet sein, dass die Gräser gestärkt werden. Zu den erforderlichen Maßnahmen gehören unter anderem eine ausreichen Durchlüftung des Rasens durch Vertikutieren und eine ausbalancierte Nährstoffversorgung. Darüber hinaus solltet Ihr regelmäßig wässern und den Rasen kontinuierlich besanden.

Geht das Gartenjahr zur Neige, erfordert der Rasen noch einmal etwas Aufmerksamkeit. Viele Rasenkrankheiten entstehen nämlich im Winter. Hier spielen die geringen Temperaturen, Nässe und auch eine schlechte Luftzirkulation eine große Rolle. Zur Krankheitsvorbeugung sollte der Rasen gemäht werden, solange er noch im Wachstum ist. Im Idealfall gehen die Grashalme bei einer Höhe von etwa 4 Zentimeter in den Winter.