Wasser sparen durch Mulchen

wasser-sparen-mulchenMit den immer trockener und heißer werdenden Sommern steigt der Wasserverbrauch zum Gießen des Gartens – und die Wasserrechnung! Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, wie Ihr im Garten Wasser sparen könnt, eine davon heißt Mulchen. Viele Materialien zum Mulchen fallen im Garten zum Nulltarif an: Rasenschnitt und Laub sind z.B. kostenlose Helfer beim Wasser sparen. Welches Mulchmaterial sollte verwendet werden? Dieser Artikel beschreibt, auf was Ihr bei den verschiedenen Materialen achten solltet.

Wozu Mulchen?

Mulch ist eine Bodenabdeckung aus verschiedenen pflanzlichen oder mineralischen Materialien. Mit einer dicken Mulchschicht könnt Ihr den Boden vor Austrocknung schützen und dabei gleichzeitig den Unkrautwuchs verringern sowie den Boden verbessern. Ohne schützende Mulchabdeckung steigt das Wasser an warmen, trockenen Tagen durch die Kapillarwirkung feiner Bodenporen an die Oberfläche und verdunstet. Weiteres Wasser wird aus tieferen Bodenschichten an die Bodenoberfläche transportiert, denn die Kapillaren entfalten infolge der Verdunstung eine Sogwirkung. Damit das kostbare Wasser in der Wurzelzone bleibt, muss die Kapillarwirkung gestoppt werden. Diesen Effekt erreicht Ihr ganz einfach durch ein Abdecken des Bodens mit mehreren Zentimetern Mulch.

Mit Mulch werden offene Böden in Gärten, Parks sowie im Obst- und Gemüsebau abgedeckt. Mulchen ist auf allen Böden sinnvoll. Sandige Böden profitieren besonders, da diese Wasser und Nährstoffe besonders schlecht halten.

Welches Material eignet sich zum Mulchen?

Grundsätzlich unterscheiden wir im Kontext des Mulchens zwischen pflanzlichen-, mineralischen- und sonstigen Materialien. Die folgende Tabelle bietet einen umfassenden Überblick verschiedener Mulchmaterialien. Im weiteren Verlauf dieses Artikels stellen wir Euch die gängigsten Materialien darunter im Detail vor.

Pflanzliches MaterialMineralisches MaterialSonstiges Material
- Rindenmulch von Nadelhölzern
- Pinienrinden-Mulch
- kurzer Rasenschnitt
- Laub
- Gehölzhäcksel
- Stroh
- Lavamulch
- Flusskies und Splitt
- Schieferbruch
- Mulchpapier
- zersetzbare Mulchfolie

1. Rindenmulch – der Klassiker

rindenmulch-wasser-sparenIm Halbschatten oder Schatten wachsende Pflanzen wie Schattenstauden, Farne und Schattengräser gedeihen gut mit einer bis zu 10 cm dicken Schicht aus Rindenmulch. Die Rinde von herkömmlichem Rindenmulch stammt von Kiefern-, Douglasien- oder Fichtenrinde. Größere Gehölze und Rhododendren gedeihen ebenfalls gut mit einer Schicht Rindenmulch. Der Mulch darf umso gröber sein desto höher die Pflanzen sind. Ein Nachteil von Rindenmulch ist der Entzug von Nährstoffen, insbesondere Stickstoff, aus dem Boden zu Beginn der Zersetzung. Um einem Stickstoffmangel vorzubeugen, solltet Ihr vor dem Mulchen Hornspäne ausbringen und in den Boden einarbeiten.

Die attraktivere und teurere Edel-Varainte von Rindenmulch besteht aus Pinienrinde. Mit einer 5 bis 10 cm dicken Schicht Pinienrinde könnt Ihr die Verdunstung unter Stauden, Bäumen und Sträuchern wesentlich verringern. Pinienrinden-Mulch kann für Pflanzen eingesetzt werden, die keinen sauren Boden vertragen, denn bei der Zersetzung entstehen im Gegensatz zu herkömmlichem Rindenmulch kaum saure Produkte. Die Pinie (Pinus pinea) ist eine in Südeuropa heimische Kiefernart. Gegenüber normalem Rindenmulch sieht Pinienrinden-Mulch durch seine rotbraune Farbe attraktiver aus. Zudem wird es langsamer abgebaut und entzieht dem Boden weniger Stickstoff als Rindenmulch von heimischen Nadelbäumen.

2. Rasenmulch – spart Wasser und Dünger

rasenmulch-wasser-sparen Kurzen Rasenschnitt lasst Ihr am besten einige Tage antrocknen, bevor Ihr ihn als Mulch verwendet. Reinen Rasenmulch solltet Ihr nicht zu hoch schichten, da sonst Fäulnisgefahr besteht. Zum Auflockern könnt Ihr den Rasenmulch mit Gehölzhäcksel mischen. Die meisten Pflanzen haben mit Rasenschnitt als Mulch keine Probleme. Besonders dankbare Abnehmer für Rasenmulch sind Beerensträucher. Sie lieben humosen, lockeren Boden, der möglichst rund ums Jahr feucht sein sollte. Dies entspricht auch der natürlichen Umgebung von Beerensträuchern. Sie wachsen meist an Waldrändern und werden durch eine natürliche Streuschicht geschützt. Eine Mulchdecke aus Rasenschnitt entfaltet übrigens längerfristig auch eine Düngewirkung, sobald die Nährstoffe durch natürliche Zersetzung freigesetzt werden. Rasenmulch muss stark zerkleinert sein, damit er schnell antrocknet und nicht zu lange auf dem Rasen liegt. Das bedeutet: Mindestens wöchentlich mähen. Als optimale Schnitthöhe beim Mulchen gelten 3 bis 5 cm. In vielen Fällen lohnt sich ein Mulchrasenmäher bzw. einen Rasenmäher mit Mulchfunktion, der das Gras viel stärker zerkleinert als ein herkömmlicher Mäher. Dann seid Ihr in puncto Schnittlänge auf der sicheren Seite. Die Rasenmulchschicht sollte maximal 1 bis 2 cm dick sein.

3. Lavamulch – attraktiv und langlebig

lava-mulch-vorteile-nachteileWenn man Lava zerkleinert, entsteht daraus Lavamulch für Gärten. Ideal ist eine Körnung von 2 bis 8 Millimeter (Lavagranulat) oder von 8 bis 12 Millimetern. Im Folgenden klären wir Euch über die Vor- und Nachteile von Lavamulch auf. Der erste Vorteil von Lavamulch ist seine lange Haltbarkeit, da er – im Gegensatz zu Rindenmulch – nicht verrottet. Im Sommer verringert er die Verdunstung von Wasser aus den oberen Bodenschichten. Als positive Nebenwirkung ist Lavamulch geruchsneutral, vermindert das Wachstum von Wildkräutern und fungiert im Winter als Frostschutz. Für Rosen ist Lavamulch das ideale Mulchmaterial. Lavamulch hat zudem den Vorteil, dass Regentropfen beim Auftreffen auf den Boden nicht aufspritzen und damit keine Pilzsporen nach oben an die Pflanzen transportieren. Das ist von besonderer Bedeutung für Rosen, da sie sehr anfällig gegen Pilzkrankheiten sind. Lavamulch hat allerdings nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile. Zunächst einmal liefert Lavamulch – im Gegensatz zu Rindenmulch oder auch Rasenmulch – keine organischen Nährstoffe. Ein weiterer Nachteil von Lavamulch ist, dass er unter Bäumen oder Büschen ausfransen kann. Zum Abschluss dieser Sektion noch ein Tipp: Rasen sollte nicht unmittelbar an Beete mit Lavamulch grenzen, wenn der Rasenmäher lange halten soll!

4. Laub und Holzhäcksel – am besten im Mix

Herbstlaub, das frei von Pilzbefall ist, könnt Ihr unter Sträuchern und Bäumen liegenlassen. Für Moorbeetpflanzen wie Azaleen und Hortensien könnt Ihr die gerbsäurereichen Blätter von Eichen, Walnuss und Rosskastanien häckseln und als feuchtigkeitsspeichernde dicke Mulchschicht verwenden. Die Laubdecke verlangsamt die Verdunstung aus dem Boden. Für andere Pflanzen solltet Ihr den sauer wirkenden Laubmulch mit weiteren Materialen mischen, wie beispielsweise Gras, Staudenschnitt oder Gehölzhäcksel.

Der im Garten regelmäßig anfallende Gehölzschnitt zersetzt sich durch den hohen Ligningehalt meist sehr langsam. Er eignet sich daher am besten als Dauermulch unter Ziersträuchern. Dabei solltet Ihr feinere Häcksel nicht zu hoch schichten, da sonst zu wenig Luft an die Wurzeln kommt und die Gehölze infolgedessen kümmern. Holzhäcksel ist arm an Stickstoff und kann dem Boden Stickstoff entziehen. Vor dem Mulchen solltet Ihr den Boden daher mit Hornspänen düngen.

Fazit

Mit Mulchen könnt Ihr effektiv Wasser sparen. Eine Mulchschicht aus pflanzlichen oder mineralischen Materialien schützt den Boden vor Witterungseinflüssen und verlangsamt eine zu schnelle Verdunstung des im Boden befindlichen Wassers im Sommer. Gleichzeitig wird das Wachstum von unerwünschten Wildkräutern vermindert. Ein Nebeneffekt: Die pflanzlichen Mulchmaterialien werden im Laufe der Zeit zu fruchtbarem Humus abgebaut. Mulch lässt sich zudem als gestalterisches Element einsetzen.